Intel QX6700

Was es heißt cool zu sein

QX6700 Ich werde hier eine Art Review zusammenschreiben. Allerdings nicht eins wie man es überall findet mit zahllosen syntetischen Benchmarks, sondern eines aus der wirklich Welt eines "normalen" Anwenders, wie wir es sind.

Zunächst einmal stellt man sich die Frage, wofür man in der heutigen Zeit, in der es eigentlich kaum oder fast gar keine Software gibt, die Multiprozessoren unterstützt, einen Quadcore benötigt. Zum einen mal und das ist ganz sicher, bedeutet es cool zu sein. Man besitzt die absolute "state of the art" Hardware, die man für einen Desktop kaufen kann. Ganz nüchtern betrachtet wird wohl kaum jemand dieses Monster wirklich ausreizen. Ich sag es mal wie es ist: Ich habe seit dem ich einen QX6700 mein eigen nennen darf ein breites Dauergrinsen im Gesicht und bin obwohl nicht erst seit gestern in der IT tätig sehr beeindruckt von der Leistungsfähigkeit dieses Stück Siliziums. Wenn man sich einen neuen Desktop PC zusammenbaut und dafür eine Heiden-Asche auf den Tresen legt, dann erwartet man natürlich einiges an Leistungsfähigkeit. Ich persönlich kam von einem schlichten AMD Athlon XP 2500+ den ich auf 2900+ übertaktet hatte. Nun hatte der Arme schon einige Tage auf dem Buckel und da ich eine sehr große Anzahl an Fotos zu bearbeiten habe, die ich fast ausschließlich im RAW Format speichere, musste nun so langsam ein Update her. Gerade rechtzeitig stellte Intel noch vor dem Jahreswechsel und der drohenden Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19% den QX6700 vor. Je nach Definition (und jeder hat da bestimmt wieder einen eigenen Standpunkt) einen Quadcore oder eben einen Prozessor mit zwei Dualcores in einem Package. Wie dem auch sei findet man in den technischen Daten schon mal eine Vorschau auf ein großes Leistungspotential.

Specs
Takt2,66GHz (10x266MHz)die
FSB1066MHz (4x266MHz)
Fertigung65nm
L1 Cache Data4x32KB
L1 Cache Code4x32KB
L2 Cache8MB (2x4096KB)


Bereits als Intel die Core Architektur vom Stapel ließ wurde mir schnell klar, dass seit meinem PII 266MHz mein nächster Prozessor wohl wieder aus dem Hause des Altmeisters der X86 Architektur stammen würde. Gespannt verfolgte ich die Reviews und die Tests. Die neue Hardware wurde im Kopf immer mehr und mehr Realität. Gekauft wurde dann aber nicht ganz genau das, was ich ursprünglich haben wollte. Aber aus dem Alter, dass ich mir einbilde 2% Perfomanceunterschied erkennen zu können, bin ich ein Glück schon raus. So steckte ich den neuen Prozessor zusammen mit 4GB Corsair 6400CL4 800MHz DDRII in ein Asus P5B (Vanilla). Dazu noch eine POV 8800 GTX und ein Raid 5 mit 4*500GB über einen separaten Controller, da ich kein sonderlicher Freund der Onboard Controller bin. Als Bootfestplatte dient mir weiterhin meine WD Raptor 74GB. Zur Kühlung des Monsters entschied ich mich zum Thermaltake Big Typhoon. Der Name Big ist hier richtig, denn der Kühler ist wirklich groß mit seinem 120er Lüfter. Aber wer meinen alten Rechner kennt, den ich liebevoll nur Turbine nannte, der kann sich Vorstellen, das ich bei dem neuen Gerät auch großen Wert auf die Geräuschkulisse gelegt habe. Zumal in ein frisch renoviertes Arbeitszimmer keine häßliche Turbine gehört, gibt es auch noch ein neues Gehäuse nämlich das Chieftech iMesh. Wer weiß, vielleicht soll ja mal ne Wasserkühlung rein.

Intel QX6700

Was es heißt spontan zu sein

EP_Media Wie das so ist, man möchte eigentlich einen neuen PC haben, aber der Preis ist zu hoch und es stehen ja noch Neuerungen vor der Tür, auf die man gerne warten möchte, denn man möchte ja nicht irgendwas kaufen und dann gleich schon wieder am hinteren Ende der PC-Nahrungskette angekommen sein. So habe ich die letzten drei Jahre mit warten und vergleichen und Nichtstun verbracht. Nachdem aber das Laptop meiner Frau ebenfalls langsam zu den Altvordersten gehörte, und die USB Anschlüsse den Geist aufgaben, fuhren wir gemeinsam zum nahe gelegenen EP-Mediastore in Mainz, bei dem meine Frau einen Laptop und ich meine Einzelteile bekamen. Wie gesagt nicht genau das was ich wollte, aber irgendwann will man die Teile dann haben und loslegen. Wir wurden beide sehr kompetent und fachlich beraten und das samstags 20 Minuten vor Feierabend. Ich kann also nur jedem Empfehlen mal in dem Laden vorbei zu sehen, zumal auch der Preis sehr fair gestaltet wurde. (Wers nicht glauben will, sogar günstiger als alle Teile von fünf verschiedenen Händlern im Internet zu bestellen.)

Intel QX6700

Was es heißt schnell zu sein

Rocket Das System ist nun also zusammengeschraubt und da ja alles neu ist entschließt man sich schweren Hauptes dazu das Betriebssystem neu zu machen. Ist zwar eine Windowskrankheit und viele nette bekannte aus der Unixwelt werde hier nur lächeln, aber man tut es eben doch. Alles von vorne, alles neu installieren, der Aufwand, aber man hat ja auch Spaß dabei, denn es ist ja auch neue Hardware. Also erstes einschalten und was macht der alte Hase zuerst? Stimmt er geht in die Kneipe. So klingt es für mich immer, wenn jemand ins BIOS geht. Ich rufe also den Setupbildschirm auf und stelle ein paar wenige Parameter ein, die die Hardware betreffen und lege das CD-Rom als Bootlaufwerk fest. Nach wenigen Minuten ist die Standardinstallation abgeschlossen und das Betriebssystem Bereit für weitere Eingriffe durch den mit chirurgischer Präzision vorgehenden Anwender. Leider ist es nicht immer nur von Vorteil die neueste Hardware zu haben, was ich nach einigen Neustarts mit einem BSOD (Blue Screen of Death) aus dem noch sehr unreifen NVIDIA ForceWare 97.44 quittiert bekam. Aber gut, ich werde einfach weiter warten und hoffen, das NVIDIA bald bessere Treiber für die 8800er Serie auf den Markt wirft.

Aber eigentlich wollte ich doch schnell sein. Ach ja, nachdem dann die ersten Tools installiert sind, geht man geschäftig dem Treiben nach und versucht erstmal alles, was früher lange gedauert hat und was auch einer der Hauptgründe für die Neuanschaffung war. Nachdem der DELL 2405FPW wieder Kalibriert war, rief ich also zum ersten Mal Adobe Bridge auf um mir eines der Rawfiles zu schnappen und in Photoshop Version CS2 mit Camera RAW 3.6 zu öffnen. Bei meiner Turbine kam zunächst wie auch bei dem neuen Rechenknecht der Dialog mit den Einstellungen der Rawfiles. Drückte ich hier früher auf Open, erschien ein Ladebalken, in dem zu lesen war, dass das File geöffnet wird, was dann auch 10-15 Sekunden später geschehen war. Diesen Balken, darf ich nun getrost vermissen, denn es gibt ihn nicht mehr. Drückt man nun auf Open, ist eben einfach das Bild offen. Der Standard Worklfow bietet nun egal mit welchen Filtern keinerlei Verzögerung mehr und man kann unweigerlich nur beginnen zu Grinsen in Anbetracht der vorhandenen Leistung. Aber, da man von dieser bekanntlich nie genug haben kann, geht's zurück in die Kneipe. Dort angekommen prügelt man dann in den Einstellungen mal den FSB hoch auf 400MHz und den Teiler runter auf 8. Nimmt sich noch den Memory Teiler zur Brust, damit der Speicher weiter innerhalb seiner Spezifikationen läuft und stellt die Timings richtig ein in meinem Fall 4-4-4-12-4(-30-2-6-9-10). Danach starten man den PC neu und freut sich über 4 Cores von denen nun jeder mit brachialen 3,2 GHz Taktet und der FSB nicht mehr auf 266MHz dahinvegetieren muss. So gerüstet traut man sich dann zum allerersten mal nach einigen Jahren wieder an Benchmarks.

Benchmarks:
Aber was ist im Moment aktuell, wie testet man 4 Cores? Man (neudeutsch) googelt sich so durch und hat dann einige Tools bereit die man laufen lässt. So erreicht man ohne weiteres einen 32M Wert in SuperPI 1.5 MOD von 16 Minuten 50 Sekunden. Und das bei 25% Prozessorlast allerdings verteilt auf alle 4 Cores. Respekt hier an Intel für die Aufteilungslogik der Lastverteilung. Die Turbine brachte es hier immerhin auf 54 Minuten 30 Sekunden. Jetzt bin ich ja doch am Benchmarken? Ja, aber mit der Hardware kann man sich dessen einfach nicht wirklich entziehen. Man hat einfach nur das Gefühl, komme welche Anwendung da wolle und es steht einfach Leistung satt zur Verfügung. Bei 3d Mark 06 kommt man mit den ForceWare 96.94 Treibern auf 12038 Punkte. (Hab die getestet, wegen der 97.44 Bugs.)

Spiele:
In einem MMORPG, dass bald released wird und von dem ich wegen NDA natürlich nicht sagen darf, dass ich es Spiele sind die hohen Settings kein Problem. (Natürlich gibt es hier wieder aufgrund der NVIDIA-Treiber Grafikfehler.) Alles andere was ich bisher testen konnte läuft soweit sehr sehr sehr flüssig, aber ich bin auch älter und damit träger. Ich erkenne bei Shootern leider den Unterschied zwischen 140 und 90 Bildern pro Sekunde nicht mehr mit bloßem Auge.

Video:
Die Konvertierung eines MPEG VCD Videostreams nach DivX mit standard setting (Multicore auswahl) findet mit unglaublichen 530fps in VirtualDub statt. Oder anders beschrieben man Konvertiert einen fast 2 Stündigen Film in ca. 6 Minuten 30 Sekunden. Von DivX nach DivX kommt man immerhin noch auf 225fps. Alles in allem klingt das für mich alles andere als langsam. Der Prozessor ist allerdings einer der mit diesem Takt nicht mehr ganz so leicht mit Luft zu Kühlen ist. Und so werde ich ihn dann wohl wieder auf die Standardspecs runterschrauben, was im Vergleich zur Turbine immer noch einen Quantensprung darstellt.

Stable:
Um die Cores nicht unnötig zu stressen, habe ich beschlossen nun die Stresstests zu beenden. Ich habe den FSB wieder auf 266MHz dafür aber den Teiler auf 12 gestellt. Die Temperaturen sind nun für Luftkühlung erträglich und das System ist Orthos Stable.

Intel QX6700

Was es heißt zufrieden zu sein

Smiley Manchmal muss man lernen, zu wollen was man hat. Mit dem was man hat zufrieden zu sein, ist nicht immer leicht, gerade wenn man meint man fühlt sich benachteiligt. Was den PC angeht allerdings muss ich sagen, bin ich so wie auch mit meinem restlichen Leben und meiner wundervollen Frau sehr zufrieden. Wem es nur um Hardware, PC und Coolsein geht, dem kann ich nur zum QX6700 raten. Wer allerdings mit einem schnellen Rechner nichts am Hut hat, der hat in dem Review vermutlich eh nur sehr wenig verstanden.